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Biblioteca Jaura

Der Schriftsteller, Bibliothekar und Heimatforscher Tista Murk (1915–1992) von Müstair konnte 1973 mit der Eröffnung des Talmuseums Chasa Jaura seinen Traum eines Kulturzentrums erfüllen. Seine Dokumentationsbibliothek wurde dort in Schränken untergebracht. Pfarrer Hans-Peter Schreich nahm sich 1984 unentgeltlich des wertvollen Bestands an, pflegte und äufnete ihn ehrenamtlich während 38 Jahren. Bis zu seinem Rücktritt 2022 machte er die Biblioteca Jaura zu einem bedeutenden Dokumentationszentrum der Rumantschia und der Val Müstair. Die Sammlung ist heute im ehemaligen Gemeindehaus Valchava untergebracht. Sie enthält mehr als 5000 Bücher, historische Handschriften, Akten sowie diverse Medien zur Talgeschichte und den angrenzenden Tälern. Eigentümer ist der Verein Chasa Jaura. Die Räumlichkeiten werden von der Gemeinde Val Müstair gratis zur Verfügung gestellt.

Bau- und Forschungsarchiv der Stiftung Pro Kloster St. Johann in Müstair

Seit 1969 wird das Kloster St. Johann archäologisch erforscht. In Müstair verblieben ein vollständiger Satz der Arbeitsdokumente sowie alle Funde. Nach der Gründung der Bauhütte Müstair 2004 wurden alle gebäuderelevanten Akten von Architekten, Restauratoren und verschiedensten Forschern im Bauarchiv zusammengetragen. Dieses enthält auch die Akten der 1969 gegründeten Stiftung Pro Kloster St. Johann. Im Hinblick auf das geplante Forschungszentrum wurde eine Fachbibliothek angelegt. Sie wurde kürzlich durch die Schenkungen erheblich erweitert. Eigentümerin bleibt die Stiftung Pro Kloster St. Johann.

Kapuzinernachlass

Von 1701 bis 2002 führten die Kapuziner der Provinz Brixen ein Hospiz in Müstair. Nach der Aufhebung liessen sie einen Teil ihres Schrifttums zurück. Weil die katholische Kirchgemeinde von Müstair, in deren Besitz der Nachlass überging, weder Räumlichkeiten noch Mittel für deren sachgerechte Aufbewahrung hatte, hat sich die Stiftung Pro Kloster St. Johann des Bestandes angenommen. Er besteht aus ca. 1600 Büchern und handschriftliche Aufzeichnungen des 16.–20. Jh. Es handelt sich dabei um Werke über Landwirtschaft, Astronomie, Haushalt, Rechtswesen sowie Unterrichtsbücher und Katechesen. Der Bestand ist nicht erschlossen. Er war bislang magaziniert und wurde nicht betreut. Seit Kurzem ist die Stiftung Pro Kloster St. Johann Eigentümerin.

Der Verein Archiv culturals da la Val Müstair hat sich die Aufgabe übernommen, die Bestände zu pflegen und öffentlich zu erschliessen.

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